Diese Lady schrieb Geschichte ..........Wir erzählen euch die Geschichte | |
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Meine Nachforschungen ergaben folgendes: Die Frau auf dem 5 DM-Schein war Bettina von Arnim (1785-1859). Sie wurde am 04.04.1785 als Elisabeth Catharina Ludovica Magdalena Brentano in Frankfurt als eine von 13 Kindern geboren. Ihre Mutter starb, als sie 8 Jahre alt war. Ihr Vater heiratete wieder, danach wurde sie mit ihrer Schwester auf eine Klosterschule geschickt. | |
Als sie 3
Jahre später nach Hause zurückkehrte, lernte sie ihren sieben Jahre
älteren Bruder Clemens bewußt kennen. Clemens Brentano zählt
heutzutage zu den bedeutendsten Dichtern der europäischen Romantik.
Als Bettina 15 Jahre alt war, schrieb sie mit Clemens viele Briefe,
über die Joseph von Eichendorff so urteilte: Clemens spielt hier den
"altklugen Hofmeister gegen seine jüngere Schwester; das steht ihm
seltsam zu Gesicht und wird ihm offenbar herzlich sauer, weshalb er
denn auch oft genug aus der Rolle fällt und von Bettina derb
ausgelacht wird." Aus dieser Beschreibung kann man erkennen, daß
Bettina sehr lebhaft war und sich schon in diesem Alter nichts
gefallen ließ. Sie hatte aber auch eine ruhige Seite - sie las sehr
gerne und viel, vor allen Dingen Goethe. Bald schwärmte sie so
heftig für den 36 Jahre älteren Dichter, daß sie ihn ihre
"himmlische Liebe" nannte und ihn unbedingt kennenlernen wollte. Auf
einer Reise mit ihrer Schwester Lulu und deren Mann bettelte sie so
lange, bis sie Goethe in Weimar vorgestellt wurde. Zunächst war
Goethe recht angetan von der kleinen Brentano. Bettina schrieb
Goethe viele herzzerreißende Briefe, welche dieser nur kurz und
distanziert beantwortete. Trotzdem besuchte sie ihn jahrelang. Im
August 1810 sollte es sogar zu einer zärtlichen Stunde zwischen
beiden gekommen sein: "sie verabredeten sich für die Nacht, aber
eine wirkliche Vereinigung fand nicht statt, da Bettina draußen im
Garten einschlief." Diese Harmonie zwischen ihnen endete jedoch
abrupt, als Bettina Goethes Frau, auf die sie sehr eifersüchtig war,
einmal eine "dicke Blutwurst" nannte - daraufhin warf Goethe sie aus
seinem Haus. Ihre späteren Briefe an ihn blieben unbeantwortet.
Jedoch hinderte das Bettina nicht daran, Goethe bis zu seinem Tod zu
verehren. Bettinas
"irdische Liebe" war der 4 Jahre ältere Achim von Arnim, ein Freund
ihres Bruders Clemens. Sie heirateten im März 1811 heimlich, weil
Achim kein großes Fest wünschte. Dennoch war die Liebe zu Goethe für
diese Frau tatsächlich etwas, was alles andere überstieg - selbst
ihre Liebe zu Achim; dieser ließ jedoch in kluger Toleranz seiner
Frau den Willen - vielleicht, weil er selbst von Goethe sehr
beeindruckt war... Bettina schätzte das Feingefühl ihres Mannes; sie
war überzeugt, daß aus ihm ein großer Schriftsteller werden würde.
Zu Recht, auch er gehörte, wie Clemens Brentano, zu einem der
größten Dichter der Romantik.1814 zogen
Bettina und Achim auf das Gut Wiepersdorf, das einst Achims
Großmutter gehörte. Er betätigte sich dort als Landwirt, pflanzte
Bäume und Sträucher und versorgte das Vieh. Bettina klagte mitunter
über Langeweile und berichtete mit grimmigem Humor, daß man täglich
die Betten von den Wanzen befreien müsse, und daß der Koch die Läuse
mit der Kelle totschlage. Als im Jahre 1816 die Ernte auf den
Feldern erfror und in ganz Europa die größte Hungersnot der
jüngsten Geschichte herrschte, legte Bettina kräftig Hand mit an und
schreckte auch vor den schwersten Arbeiten nicht zurück. Ohne zu
klagen, ließ sie in ihren Briefen an ihren Schwager Savigny dennoch
durchblicken, wie bitter ihr das Landleben wurde: "Denk dir
nur, Savigny, was sich all für Talente in der Einsamkeit bei einem
Menschen entwickeln, ich habe einen Abtrittsdeckel selber gemacht!".
Nach 8 Jahren kommt es zu Differenzen über Bettinas und Achims
unterschiedlichen Lebensvorstellungen. Daraufhin zog Bettina wieder
mitsamt ihrer 4 Kinder ( 4 Jungen: Freimund, Siegmund, Friedmund und
Kühnemund ) nach Berlin. Hier war sie in ihrem Element und konnte
sich uns gesellschaftliche und später auch ins politische Leben
einmischen. Trotz der Trennung bestand weiterhin eine tiefe
Verbundenheit mit Achim: In Berlin kamen noch 3 Töchter der Beiden
auf die Welt. |
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Erst spät begann sie, die Ruhe und Abgeschiedenheit, die ihr Mann Achim so geschätzt hatte, zu lieben, ohne jedoch die Hoffnung auf eine gerechtere Ordnung aufgeben zu können. Am 20. Januar 1859 starb Bettina von Arnim nach langer Krankheit in Berlin. Sie wurde neben der Wiepersdorfer Kirche - an der Seite ihres Mannes und ihres Sohnes begraben. Bettina von
Arnim war voll von enormer menschlicher Kraft und Intelligenz,
deswegen drängte sie ihr Leben lang nach Erfüllung ihrer selbst:
"Immer mehr werden, als ich bin", war einer ihrer Leitsprüche. Durch
ihr ungewöhnliches Verhalten für eine Frau ihrer Zeit wurde sie zu
einer tatkräftigen, selbstbewußten Weltverbesserin der
aufrührerischen Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts. Karl August Varnhagen, ein Freund von Bettina von Arnim, schrieb 1850 folgendes über sie: "Häufen Sie Widersprüche auf Widersprüche bergehoch, überschütten Sie alles mit Blumen, lassen Sie Funken und Blitze herausleuchten und nennen Sie's Bettina." |