Die Erfindung des Kugelschreibers!
Drehpunkt ihres
inzwischen weltweiten Triumphes ist jene winzige Kugel in der Minenspitze, mit
der sich jede gewünschte Schreibfarbe dokumentecht aufs Papier bringen lässt.
Millionen von Kugelschreibminen gehen allein hierzulande jeden Monat über die
Ladentische. In ihrer einfachsten Machart für eine Mark und weniger ist sie bei
einem Fliegengewicht von zwei Gramm drei Millimeter dünn und knapp elf
Zentimeter lang. Mit normaler Handschrift reicht die Füllung für eine Zeile
von drei Kilometer länge oder 70Seiten DIN A 4.
Jahrtausende lang bastelten die
Menschen ihre Schreibwerkzeuge aus dem, was die Natur ihnen bot. Sie machten
Pinsel aus dünnen Binsen oder Tierharren. Sie spitzten Schilfrohre oder Gänsefedern
an. Ende des 19. Jahrhunderts wurde dann die Stahlfeder entwickelt. Die Engländer
verkauften sie zuerst als Massenartikel. Die Amerikaner bauten sie als erste
fest in ein Schreibgerät ein. Der erste klecksende Füllfederhalter war
geboren. Mitte der vierziger Jahre schließlich denkt ein Ungar darüber nach,
ob sich dieser Schreiber noch verbessern läßt. Laszlo Jozsef Biro 1899-1985
Mitglied der Königlich Ungarischen Akademie der Wissenschaft, ist Herausgeber
eines regierungsnahen Kulturmagazins in Budapest. In der Druckerei beeindruckte
ihn immer wieder die schnelltrocknenden Druckfarben, die schon nach Sekunden
nicht mehr verwischen. Warum gab es eigentlich keine Tinte mit gleichen
Eigenschaften? Und wenn, wie ließe sich eine Tinte zu Papier bringen? Da das
mit üblichen Füllern nicht klappen konnte, mußte also zunächst ein
geeignetes Schreibwerkzeug her. Zusammen mit Bruder Georg einem studierten
Chemiker findet Biro die Lösung. Er ersetzt die Feder durch eine im Kopfteil
des Halters rotierende Kugel. Sie überträgt die aus einem zylindrischen Behälter
zugeführte Spezialtinte über kleine Kanäle im Kugellager auf den Schreibbogen
1938 ist der erste Experimentierschreiber fertig. Für den liberalen
Journalisten wird die Situation in Budapest kurz vor Kriegsausbruch kritisch.
Mit seinem Bruder geht er nach Paris, wo er den Schreiber zum Patent anmeldet.
Über Spanien kommt er schließlich 1940 auf Einladung des argentinischen Präsidenten
Augustine Justo nach Buenos Aires. Hier findet er Geldgeber zur
Weiterentwicklung seiner Erfindung, konstruiert die nötigen Fertigungsmaschinen
und beginnt in einer
eigenen Fabrik mit der Serienfertigung des ersten
Kugelschreiber ,Eterpen' ( die andere Feder) Eine entscheidende Verbesserung
gelingt Biro dabei mit der Entwicklung eines Behälters, in dem die Tinte als
geschlossene Säule durch Kapillarkräfte zusammengehalten wird und damit
Unregelmäßigkeiten im Zufluss allein durch Schwerkraft entfallen. 1943 kommen
in Argentinien die ersten ,Biros' in die Geschäfte. Mit 40 Doller kostete ein
,Biro' mehr als ein guter Füller. Zu den ersten Käufer gehören Offiziere der
britischen und amerikanischen Luftwaffe. Begeistert berichten sie in London und
Washington über den neuen ,Biros'die auch in großen Höhen nicht lecken oder
gar Platzen können. Das Pentagon bittet daraufhin mehrere Füllerproduzenten
wie Eversharp, Faber und Parker die Sache zu prüfen. Biro nutzt die Chance. Ab
1944 ist seine Erfindung auch in den USA geschützt. Faber und Eversharp sind
die ersten Lizenznehmer. Millionenbeträge werden bereitgestellt für Fertigung,
Werbung und Vertrieb von Biros Kugelschreiber. Doch dann sorgt ein Einzelgänger
für die große Überraschung. Er heißt Milton Reynolds. Immer auf der Suche
nach gewinnbringenden Geschäften, kauft der 54 jährige auf einer Südamerikareise
einen ,Biro'. Zurück in Chicago baut er den Schreiber nur ein bißchen um.
Prozesse mit den Patenthaltern übersteht er glimpflich, denn es gibt bereits
ein US-Patent aus dem Jahre 1888 in den J.J.Loud einem ,Halter mit Kugelfeder'
zur Beschriftung rauher Oberflächen wie Kisten oder Pappen beschreibt. Mit
einer monströsen Werbekampagne geht Reynolds 1945 auf den Markt ,Die
Wunderfeder kommt...Revolution für Briefschreiber... zwei Jahre Garantie...
schreibt sogar unter Wasser für 12,50 Doller blieben nicht ohne Wirkung. Das
Geschäft blüht. Andere mischen schnell mit, die Preise fallen, dann plötzlich
gibt es ein Anzeichen für eine Katastrophe Erst Tausende dann Millionen erschüttern
die Branche. Die Schreiber lecken, klecksen, rosten oder platzen in der Tasche
auseinander. Die Lösung des Problems gelingt dem bei einer der großen Pleiten
arbeitslos gewordenen Chemiker Fran Seech in Los Angeles. In monatelangen
Versuchen findet er die Formel für eine sauberfließenden Tinte, die weder
schmiert, kleckst, oder an der Sonne verblaßt.1950 ist es dann endlich
geschafft.
Die
Paper Mate Company
verkauft den ersten Kugelschreiber der alle gemachten
Versprechen auch tatsächlich hält! Es ist schon merkwürdig jeden Tag nehmen
wir einen Kuli in die Hand fragt man jemanden wie fing alles an mit den
Kugelschreiber, kaum einer hätte es wohl gewusst das soll sich durch diese Homepage
ändern!